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Bericht über die Bahnstadt - Exkursion zur nachhaltigen Stadtentwicklung

Bericht über die Bahnstadt - Exkursion zur nachhaltigen Stadtentwicklung

Im Rahmen einer Unterrichtseinheit zur nachhaltigen Stadtentwicklung im
Geographieunterricht begaben wir uns am Umwelttag auf eine spannende
Exkursion in das innovative und neueste Stadtviertel von Heidelberg, die
Bahnstadt, um das bahnbrechende Konzept der Passivhäuser hautnah zu
erleben. Die Bahnstadt, ein ehemaliges Güterbahnhofsareal, wurde zu einem
herausragenden Beispiel für nachhaltiges und energieeffizientes Wohnen, das
nicht nur Heidelberg, sondern auch andere Städte inspirieren kann. Unter der
Leitung von Frau Canitano und begleitet von Herrn Persch, einem Mitarbeiter
des Umweltamtes von Heidelberg, der für die nachhaltige Stadtentwicklung
zuständig ist, starteten wir unsere Führung.
Im ersten Abschnitt unserer Tour lernten wir die junge Geschichte und die
Entwicklung der Bahnstadt kennen. Sie zeigte sich als ein ambitioniertes
Stadtentwicklungsprojekt, das auf einem vormals industriell genutzten Gelände
errichtet wurde. Die Planung und Umsetzung erfolgten mit dem klaren Ziel, ein
nachhaltiges Quartier zu schaffen, das den Bewohnern ein modernes und
zugleich umweltfreundliches Lebensumfeld bietet. Neben Wohnflächen wurden
auch Gewerbe- und Kultureinrichtungen angesiedelt, um einen neuen urbanen
Stadtteil zu schaffen, der sich als Stadt der kurzen Wege etablieren kann.
Vor dem Baubeginn der Bahnstadt gab es jedoch eine Herausforderung: Auf
den Bahngleisen hatte sich ein fragiles Ökosystem von Eidechsen gebildet, die
zunächst manuell auf umliegende Felder umgesiedelt werden mussten. Die
Stadtverwaltung errichtete extra Trockenmauern und Schottergebiete, um ihr
natürliches Habitat zu schaffen. Ein interessanter Ansatz war die Einrichtung
eines mit Schotter bedeckten Streifens neben einer Fußgängerbrücke, sodass
die Eidechsen die Straße sicher überqueren konnten.
Die Energieversorgung der Bahnstadt basiert auf einem möglichst
klimaneutralen Konzept. Ein Großteil der Elektrizität kommt von einem
Holzheizkraftwerk in Pfaffengrund, das Holz aus Straßenbegleitgrün verbrennt.
Zusätzlich gibt es neben der Feuerwehrwache ein Blockheizkraftwerk, das
Biogas verbrennt. Das Viertel wird außerdem durch Fernwärme versorgt, wobei
der Anteil an klimaneutraler Fernwärme derzeit bei 50 % liegt. Das Ziel ist
jedoch, bis 2030 die gesamte Fernwärme klimaneutral zu gestalten.
Im Fokus des nächsten Abschnitts standen die Grundlagen der Passivhäuser.
Wir erhielten Einblicke in die Architektur und Bauweise, die diese Gebäude zu
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Pionieren der Energieeffizienz machen. Die exzellente Wärmedämmung, die
kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und die Nutzung
passiver solare Wärmegewinne waren einige der Schlüsselelemente, die
Passivhäuser zu den Vorreitern des nachhaltigen Bauens machen.
Trotz vieler Erfolge gab es jedoch auch ein Problem, das angesprochen wurde:
Die Mietpreise in Heidelberg sind in den letzten Jahren regelrecht explodiert,
sodass sozial schwache Bürger es schwer haben, bezahlbaren Wohnraum zu
finden. Trotz anfänglicher Hoffnungen wurde versäumt, in der Bahnstadt
großflächig Sozialwohnungen anzubieten.
Unsere Exkursion zur Bahnstadt Heidelberg war eine beeindruckende Reise in
die Welt der umweltfreundlichen Stadtentwicklung und der Passivhäuser. Die
nachhaltige Bauweise und der hohe Wohnkomfort begeisterten uns
gleichermaßen. Die Bahnstadt steht symbolisch für eine moderne und
zukunftsweisende Stadtentwicklung, die den Herausforderungen des
Klimawandels aktiv begegnet. Dieses wegweisende Projekt wird zweifellos
weiterhin viele Menschen inspirieren, sich für energieeffizientes und
umweltbewusstes Wohnen einzusetzen. Auf diese Weise konnten wir einen
exzellenten Bezug vom Unterrichtsstoff zur Anwendung in der realen Welt
herstellen. Wir danken an dieser Stelle unserer Geographie-Lehrerin Frau
Capitano, die dies ermöglicht hat, und unserem Ansprechpartner vom
Umweltamt, Herrn Pirsch, der uns das ganze vorgestellt hat!

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