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Weihnachts-Gruß von Herrn Amann 2015

Allweihnachtlich hören wir auch die gleiche Botschaft: „Fürchtet euch nicht!“ (Lk 2,10)
Noch nie zuvor hat mich dieser bekannte Vers aus der lukanischen Weihnachtsbotschaft so sehr beschäftigt:
Ist das heute nicht geradezu leichtfertig dahin gesagt angesichts der uns wöchentlich erreichenden beunruhigenden Nachrichten zur Weltlage? Wie soll man sich nicht fürchten, wenn in Talkrunden sogar der Besuch von Weihnachtsmärkten diskutiert wird? Und macht es etwa keine Angst, wenn nationale Hoffnungen plötzlich wieder in klein(st)staatlichen Gefügen durch Stacheldrahtzäune zu sichern versucht werden?
Dann geht mir durch den Kopf, was uns die Kunde von der Menschwerdung Gottes, diesem Alleinstellungs-merkmal der christlichen Religion, jenseits aller Festtraditionen bescheren will: pure Freude! Das Christfest umfasst auch weit mehr als Glühweinstände und den Verkauf von Nippes. Und die Weihnachtsbotschaft kennt keine Grenzen! Damit wird kein falscher missionarischer Eifer angezielt, sondern vielmehr der eigenen angstbesetzten Grenzziehung gewehrt: Die Berufung auf Gott verträgt sich mit lebensfeindlichem Terror genauso wenig wie mit xenophober Abschottung. Fürchtet euch nicht!
Welche Botschaften darf ein Rundbrief des Schulleiters verbreiten?
Diese Frage allerdings habe ich mir diesmal nicht gestellt. Es muss mehr möglich sein als die Mitteilung von Ferienterminen oder der Auflistung von Schulorganisatorischem. Wir sind an einer Schule in kirchlicher Trägerschaft. Und auch wenn selbstverständlich nicht alle darin das zentrale Argument für ihre Entscheidung, hier zu sein, betrachten mögen, ist dieser Umstand formaler Ausdruck eines viel wesentlicheren gemeinsamen Wertekonsenses: Und der fußt auf dem christlichen Menschenbild mit unverbrüchlicher Würde jedes Einzelnen. Mobbing gegen alle, die einem, warum auch immer, nicht passen, darf hier keinen Raum bekommen und nicht geduldet werden. Dazu gehören auch schräge, letztlich menschenverachtende Witze in kursstufenbezogenen sozialen Netzwerken: Fürchtet euch nicht vor der notwendigen verbalen Grenzziehung gegenüber jeder Unterhöhlung der Menschenwürde.
Mit seiner anrührenden und bekanntlich nicht historischen, aber trotzdem „Wahrheit“ beanspruchenden Krippengeschichte zu Bethlehem macht uns Lukas im Kontext seines Evangeliums deutlich, dass Fremdenfeindlichkeit – Josef und Maria landen im Stall, statt in der Herberge: In gewisser Weise sind sie also durchaus „Asylsuchende“ – keine Zukunft hat und haben darf.
Bevor jemand meint, meine Worte „interpretieren“, letztlich aber nur mich falsch verstehen zu müssen:
Nein, ich habe leider auch kein Patentrezept für die Bewältigung aktueller Problemlagen und ja, ich beneide die Zuständigen nicht, zolle ihnen aber höchsten Respekt für ihren Einsatz.
Es geht allemal um Menschen. Fürchtet euch nicht!

Ich wünsche Ihnen und Euch allen gesegnete Festtage, erholsame Ferien und ein furchtloses Jahr 2016.

Ulrich Amann

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